Am Di 17.1.22 war der geplant Start meines Sportfelds. Der Plan war, dass wir zwei große Trucks und ein Bagger mieten, so wie den Besitzer eines Erdlochs bezahlen, um dort Erde, zum Aufschütten auf den Platz, zu entnehmen. Es sollte bei Tagesbeginn um 6 Uhr angefangen werden. Erde abbaggern, auf die Trucks aufladen, zur Schule bringen dort ausladen und per Manpower verteilen… usw.

15 Truckladungen bis um 14 Uhr. Dann sollte der Bagger vom Aushubloch zur Schule fahren und dort noch die restliche Erde verteilen/ ebnen.

Soweit so gut. Das war unser Plan. Das Budget lag bei 4.760.000 UGX (ca.1.153€).

Uns war im Voraus schon klar, dass die Sache nur ein Tag lag dauern darf, denn die ganzen Maschinen waren nur für einen Tag gemietet und ein weiterer Tag würde den gesamten Preis verdoppeln.

In der Nacht zum 17.1. wurde schon auf dringen des Baggerfahrers das Geld für den Transport des Baggers bezahlt.

Als ich am nächsten Morgen um 8 Uhr, breit für einen Baustellentag, Chris (meinen Mentor und Koordinator des Projekts) anrief, meinte er, dass der Bagger noch nicht da sei. Zusätzlich hatte der Baggerfahrer sein Handy ausgeschalten. Er wollte wohl mit unserem Geld das Weite suchen. Doch da hat er sich mit den falschen Leuten angelegt. Chris hat überall hin Kontakte. Es reichten für ihn ein paar Anrufe um herauszufinden, wo aktuell der Bagger steht und es wurde sich direkt auf den Weg dorthin gemacht.

Dort angekommen (40 Minuten weg von Iganga Town) fanden wir den Mann. Er war sehr erschrocken und es war ihm peinlich, dass wir ihn gefunden hatten.

Wir sagten ihm, dass wir 2.000.000 UGX ca. 485€ (Truckmiete, die wir zum Glück noch nicht bezahlt hatten) wegen ihm minus gemacht haben und dass er uns entweder das Geld erstattet oder dafür sorgt, dass der Bagger am frühen Abend nach Iganga kommt, so dass wir am nächsten Morgen ganz früh mit der geplanten Arbeit beginnen können.

Zweiteres war ihm natürlich lieber.

Dies klappte auch und wir fanden den Bagger abends schon am Loch.

Als wir am nächsten Tag um 8:30 Uhr am Loch eintrafen wurde dann erstmal der Bagger getankt. Um 9 Uhr fing er dann mit Baggern an und um 9:30 Uhr konnte dann schließen der erste vollgeladene Truck zur Schule losfahren.

Hier mussten wir uns dann erst Zufahrt verschaffen und einig Löcher im Weg mit der Erde aufschütten, damit der Truck den Weg zum Sportfeld fahren konnte.

Zufahrt verschaffen

Dabei mussten wir uns noch mit den Nachbarn rumärgern, die nicht wollten, dass wir einen (sehr kleinen) Teil ihres Grundstücks mit als Zufahrtsweg benutzen, was wir aber zwangsläufig mussten. Mit etwas Geld wurden diese dann aber schließlich ruhig gestellt.

Als die Zufahrt nun soweit fertig war ging es voran. Truck für Truck wurde mehr Erde aufgeschüttet. Mit der Zeit stellte sich aber heraus, dass der Truck nicht um das Schulgebäude herum fahren konnte und deshalb jedes Mal die Erde fast auf der gleichen Stelle ausleerte. Dies konnte nicht durch die sieben mit Schaufeln arbeiteten, Männer ausgeglichen/verteilt werden und es bildete sich ein riesiger Haufen Erde am Ende des Sportfelds.

Nun war es absehbar, dass die Erde nicht mehr von Muskelkraft auf das ganze Sportfeld verteilt werden konnte.

Zu unserem Glück wurde zur selben Zeit, nicht weit weg von der Schule, eine Straße gebaut. Also verhandelte Chris kurzerhand mit den dortigen Arbeitern, dass wir kurz ein deren Maschinen benutzen durften. Da es eigentlich nicht erlaubt war, die Maschine für andere Zwecke zu nutzen (sie gehört der Regierung) bezahlten wir 300.000 UGX (ca. 73€) für etwa 10 Minuten. Doch die Maschine brachte den Durchbruch. Sie verteilt die Erde so, dass nun der Truck weiter um die Schule aufs Sportfeld fahren konnte und somit die Erde besser verteilen konnte.

In den weitern Stunden sah man mit jedem Truck mehr Fortschritt. Aber um 18 Uhr war Schluss. Der Baggerfahrer hatte Feierabend. Jede weitere Stunde wäre teurer geworden.

Auch alle anderen waren schon sehr erschöpft und müde. Man darf nicht vergessen, dass in Uganda zurzeit Trockenzeit ist und die Sonne an dem Tag ununterbrochen mit 35 Grad geschienen hat. Wir beschlossen am nächsten Tag weiter zu arbeiten. Da der Bagger morgens erst so spät angefangen hatte, vereinbarten wir mit ihm am nächsten Tag nochmal für einen halben Tag zu arbeiten.

Zum Glück hatten wir die Trucks nicht pro Tag gemietet, wie erst gedacht, sondern pro Ladung (80.000 UGX ca. 20€) bezahlt. Sonst wäre ein zweiter Tag nicht möglich gewesen.

Insgesamt wurden am ersten Tag 15 Trucks Erde aufgeschüttet.

Nun mussten wir nur noch das Loch für einen weiteren Tag mieten. Leichter gesagt als getan. Die Besitzer haben gemerkt, dass sie mit uns keinen Gewinn machen, wenn wir pro ganzen Tag einen festen Betrag zahlen. Denn normalerweise werden aus dem Loch nur kleine Trucks von Hand mit Erde beladen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass wir mit einem Bagger und zwei großen Trucks Erde abtragen. Also wurde verhandelt. Am Ende zahlten wir für den zweiten Tag mehr als für den ersten, aber trotzdem deutlich weniger, als wenn wir pro Truckladung einen festen Betrag gezahlt hätten.

Am zweiten Tag ging es etwas früher als am ersten Tag los. Aber trotzdem erst nach 8 Uhr. „Bei Tagesbeginn“ ist hier wohl Interpretationssache.

Es lief besser als am Vortag. Truck für Truck wurde mehr Erde auf geschüttet und verteilt. Zwischendurch hatten wir auch wieder die Straßenbaumaschine, diesmal offiziell gemietet, die die Erde noch mehr verteilte. Der Deal war, dass sie die ganze Erde begradigt und danach bezahlt wird. Allerdings wollten die Betreiber 200.000 UGX (ca. 49€) Vorbezahlung. Da die Maschine aber ihre Arbeit nicht gut machte, wollten wir einen Radlader von derselben Firma haben. Die Betreiber waren damit aber nicht einverstanden und gaben uns auch nicht mehr das Geld zurück. Also hatten wir einen Verlust von 200k.

Für den 2. Tag waren 15 weitere Truckladungen Erde vorgesehen. Als gegen Mittag noch 2 Trucks gefehlt haben, meinte der Baggerfahrer, wir sollen noch für 50.000 UGX Benzin kaufen, damit er weiter arbeiten kann. Dies taten wir. Als nach einer Stunde dann immer noch kein weiterer Truck kam, riefen wir den Baggerfahrer an. Er meinte, dass der Bagger nicht anspringt und wir nochmal für 200k Benzin kaufen sollen. Doch Chris hatte seinen Plan direkt durchschaut und meinte, dass er uns nur abziehen will.

Deshalb beendeten wir an der Stelle die Arbeit für den Tag, bevor wir noch mehr minus machen.

Insgesamt waren nun 28 Trucks voll mit Erde auf dem Feld verteilt.

Nach einem Tag der Pause und des Verhandelns bekamen wir doch den Radlader. Für 750.000 UGX (ca. 182€) verteilte er die ganze Erde gleichmäßig auf dem Sportfeld.

Bis hier hin haben wir insgesamt 7.827.870 UGX (ca. 1.896€) ausgegeben. Damit sind meine bisher gesammelten Spenden (bis zum 22.01.23) aufgebraucht.

Alle die, die Baustelle von außen beobachtet haben oder nur am Rande beteiligt waren, schätzen die Summe, die wir verwendet hatten auf 25 Millionen Uganda Schilling. Tatsächlich wäre es auch so teuer geworden, hätten wir nur kleine Trucks verwendet, per Truck die Erde bezahlt und keinen Bagger gehabt. Manchmal ist eben doch das vermeintlich teurere das günstigere. Dank Chris‘ Kontakte und Verhandlungstalent sind wir noch gut weg gekommen.

Nichtsdestotrotz muss ich jetzt für die weiteren Schritte neue Spenden sammeln.

Folgendes muss noch gemacht werden:

– unterhalb der aufgeschütteten Erde muss eine Mauer gebaut werde, damit die noch lose Erde beim nächsten Regen nicht weggespült wird

– es muss Gras gepflanzt werden, damit es zu einem richtigen Sportplatz wird und die Erde auch zusammen hält

Am Ende, wenn ich dann noch Spenden übrig habe, würde ich gerne Sportgeräte wie Tore/Körbe, sowie Bälle, Leibchen und Hütchen installieren und besorgen.

Hier könnt ihr für mein weiteres Vorgehen spenden: