Nach dem der größte Teil des Projekts, das Ebnen durch aufschütten von 28 Trucks Erde
erledigt war, waren auch erstmal meine Spenden aufgebraucht.
Dies hieß aber nicht, dass das Projekt still lag. In meinen ersten Sportstunden auf dem neuen
Feld, haben die Klassen gemeinsam mit mir das Feld „aufgeräumt“. Große Felsbrocken wurden
mit vereinten Kräften vom Feld gerollt und viel Müll und Glasscherben wurden aus der Erde
gesammelt.

Große Steine werden vom Sportfeld gerollt


Dann konnten wir auch die ersten Fangspiele spielen, für die man viel Platz benötigt. Diese waren davor nicht möglich. Wenige Wochen später, als einige meinem Spendenaufruf gefolgt waren, wurden noch ein paar Trucks schwarze Erde auf dem Feld verteilt. Diese solle besser zum Pflanzen von Gras geeignet sein. Ein paar Tage später versammelten wir uns (meine Mitfreiwilligen und lokale Freunde) auf dem Sportfeld zum Gras pflanzen. Denn für das Gras konnte nicht einfach Grassamen ausgeworfen werden, sondern jedes einzelne Grasbüschel musste einzeln eingepflanzt werden. Eine mühsame Arbeit. Aber mit vereinten Kräften waren alle vier Säcke mit Grasbüscheln nach zwei Nachmittagen eingepflanzt.

Gemeinsames Gras pflanzen

Jetzt mussten wir nur noch abwarten, bis das Gras angewachsen war, sich verbreitet hatte und auf Regen hoffen. Aber der dürfe auch nicht zu stark sein, da sonst alles wegschwemmt würde.
Nach vier Wochen, in denen wir den Platz zur Schonung nicht für den Sportunterricht benutzten, konnten wir nicht mehr der Versuchung wiederstehen und machten dort wieder Sport. Eventuell führte das und die Trockenzeit dazu, dass sich das Gras in der Mitte des Sportfeldes nicht so wohl fühlt und sich dort nicht ansiedelte. An den Rändern ist das Gras schön mit dem Gras von außen verwachsen. Groß gestört hat uns das fehlende Gras beim Sport nicht. Man hat nur immer an der Staubwolke erkennen können, dass ich mal wieder Unterricht habe.


In der Regenzeit ist das Gras, außer in der Mitte, auch wieder mehr gekommen. Wie erwartet wurde auch etwas Erde weggespült, aber tatsächlich nur ein kleiner Teil, der nicht schlimm war. Die Idee eine Mauer unterhalb des Sportfeldes zu bauen, hatte ich wegen den hohen Kosten verworfen. Als wieder einige Spenden zusammen gekommen waren, habe ich zwei kleine tragbare Tore, anfertigen lassen, die wir auch direkt im Sportunterricht benutzen konnten. Auch zwei Netballkörbe wurden angefertigt und im Pausenhof einbetoniert. Des Weiteren konnte ich ein paar neue Bälle und Spielsachen, wie Springseile
kaufen.
So konnte ich meine Sportstunden noch bunter gestalten und die Freudenschreie, wenn ich die Kinder aus dem Klassenzimmer geholt habe, waren gefühlt noch lauter. Nach einer gewissen Zeit ist mir aufgefallen, dass ausschließlich die Jungs beim freien Spielen Fußball spielen und die Mädchen nur Netball. Dies änderte ich einmal, in dem ich gesagt habe, dass die Mädels mit Fußball anfangen und die Jungs mit Netball. Wir würden nach 20 Minuten tauschen. Es herrschte kurz Verwirrung und es kamen Kommentare, wie „Netball ist doch nur was für Mädchen“, „die Mädchen wissen doch gar nicht wie man Fußball spielt“…
Als ich das aber aufgeklärte und sagte, dass es in den weiterführenden Schulen in beiden Sportarten Teams für beide Geschlechter gibt und Mädels zum Beispiel durch Fußball sogar leichter ein Stipendium für eine Schule bekommen, als Jungs, war Ruhe. Kurze Zeit später hat man auf beiden Felder lachende Gesichter gesehen. Also Spaß hat es wohl doch gemacht. Manchmal muss man Kinder einfach dazu ermutigen was Neues auszuprobieren und aus diesem klassischen Rollenbild auszubrechen.

Tragbare Tore

Gegen Ende meines Freiwilligen Dienstes habe ich nochmal vier Säcke Gras, nur in der Mitte des Feldes, pflanzen lassen. Hoffentlich wächst es diesmal besser an. Für den Rand des Feldes, zum Schutz gegen das Abrutschen der Erde, hatte ich auch noch eine kostengünstigere Idee.
Nämlich Bäume pflanzen. Die haben den Vorteil, dass sie nicht nur den Boden mit den Wurzeln fest halten, sondern auch Schatten spenden, was gerade in der Mittagspause sehr wichtig ist. Kurz mit der Direktorin abgeklärt und schon wurden Setzlinge ausgewählt und gekauft. Mir war wichtig, dass es auch
„coole“ Bäume sind, die später mal Früchte o.ä. haben.

So wählte ich 2 Avocado-, 2 Mango-, 2 Tamarin- und 4 weitere Setzlinge aus, die viel Schatten spenden werden. Nach dem Pflanzen wurden zum Schutz, dass keine Kühe die kleinen Bäume fressen, noch eine kleine Mauer um die Bäume herum gebaut. Ich bin gespannt, wie das Sportfeld aussieht, wenn ich Uganda wieder besuchen werde und ob ich in ein paar Jahren mal Avocados von den Bäumen essen kann.

Eingepflanzter Setzling