In den Ferien (3 Wochen) war ich dann immer 2-mal täglich im Training der Iganga Sports Academy und unterstütze die Coaches überwiegend beim Fußballtraining. Hierbei stellte ich wieder fest, dass 10 Bälle für 45 Sportler eindeutig zu wenig sind. Deshalb kaufte ich dann in Kampala von meinen Spenden 2 neue Fußbälle (100.000UGX = ca. 25€) für die Academy.

Nach den Ferien starteten wir neben unserem Sportunterricht und dem Morgenkreis mit der Vorschule auch Kunststunden und extra Spielestunden für die blinden Schüler*innen an unserer Schule. Leider können diese oft nicht richtig an dem Schulalltag teilhaben und werden dann ausgeschlossen. Auch für uns ist es nahezu unmöglich sie in unseren Sportunterricht einzubinden. Deshalb machen wir jetzt 2-mal wöchentlich eine Stunde nur mit den Blinden Sport/ spielen spezielle Spiele. Eins davon ist Goalball. Hierbei handelt es sich, um einen Ball der innen Glocken hat und von den Spielern über den Boden gerollt wird. Die Kids freuen sich immer riesig auf diese Stunde und fragen auch immer nach, wann wir denn wieder mit ihnen spielen. In Zukunft wollen wir auch noch mehr Sport/ Spiele mit ihnen machen. Allerdings fällt es uns schwer passende Spielideen o.ä zu finden. Falls jemand im Bereich mit Blinden Erfahrung hat oder uns Tipps geben kann, wäre wir sehr dankbar.

Des Weiteren sind im zweiten Term Ballspiele eingeplant. Deshalb sind mein Projektpartner und ich dabei eine Jungs und eine Mädchen Schulfußball Mannschaft auf die Beine zu stellen, die dann in Turnieren ähnlich wie beim Athletiksprogramm gegen andere Schulen antritt. Dies gestaltet sich aber schwieriger als gedacht, da unserem Schulleiter die akademische Bildung der Schüler*innen wichtiger als Sport ist, dürfen wir erst nach Ende der Schule um 17 Uhr trainieren. Dies ist aber für einige Spieler*innen nicht machbar, weil sie oft noch weit (1-2h) nach Hause laufen müssen und es um 19 Uhr schon dunkel ist. Zusätzlich gibt es strenge Richtlinien wer teilnehmen darf und wer nicht. Es wird wieder nach Units, die sich aus Größe und Gewicht zusammensetzen, ausgewählt. Wer dem Durschnitt nicht entspricht darf nicht teilnehmen.

Im Moment (stand 28.6.22) streiken alle Lehrkräfte an den öffentlichen Grundschulen in Uganda. Sie fordern eine bessere Bezahlung, da sie im Vergleich zu anderen Berufen deutlich unterbezahlt werden. Vor einer Woche wurden dann auch alle Schüler*innen (bis auf die Abschlussklasse) wieder heimgeschickt, da sie ohne Lehrkräfte nicht betreut werden können. Dies hat natürlich auch unseren Stundenplan durcheinandergebracht und den Plan mit der Fußballmannschaft auf Eis gesetzt. Ich bin seit dem Beginn des Streiks trotzdem jeden Tag in die Schule gegangen, um die Kinder, die da sind etwas zu beschäftigen. Bisher haben wir viele Spiele gespielt und die tollen Kunstmaterialien, die wir von einer deutschen Schule gespendet bekamen, ausprobiert.

Die letzte Woche hat sich ein bisschen nach Ferienprogramm angefühlt und ich konnte mit den Kindern all das machen was ich früher auch gern gemacht habe. Ich finde es wichtig, dass die Kinder eine Beschäftigung haben, die auch Spaß macht. Dafür bin ich schließlich ja auch da. Nun hat die Regierung den Lehrkräften gedroht, alle zu entlassen, wenn sie nicht zurück an den Arbeitsplatz kommen. Bisher sind sie aber noch nicht zurückgekommen. Ich bin gespannt wie das weitergeht und werde euch natürlich auf dem Laufenden halten. Jetzt (6.7.22) hat der Präsident Y. Museveni die Lehrkräfte erneut gezwungen zurück an die Schulen zu kommen. Wenn sie nicht zurückkommen werden sie gefeuert und der Gedanke der Gehaltserhöhung ist dann endgültig vom Tisch. Dies hatte tatsächlich leider die Lehrkräfte zurück gebracht und wir konnten unser gewohntes Programm mit Sport-/Kunstunterricht und Fußball Training wieder aufnehmen.

Mein Projektpartner hat die Zeit genutzt, um mit einer großzügigen Geldspende unseren hügeligen Fußballplatz ebnen zu lassen. Hierbei halfen wir natürlich auch tatkräftig mit. Des Weiteren ist auch ein Volley-/Netballfeld in Planung.

Mein nächstes Projekt ist es unsere Nursery School (eine Art Vorschule, die Kinder sind im Alter von 3-6 Jahre und es gibt 3 Klassen) etwas auszustatten. Da diese Covid/ Lockdown bedingt kaum mehr Materialien hat. Dies ist auch der Grund, dass die Kinder fast den ganzen Tag (7:30-13 Uhr) Unterricht haben und keine Zeit zum Spielen haben. Wenn ich daran denke was ich so im Kindergarten gemacht habe, finde ich es schlimm, dass die Kinder hier die ganze Zeit lernen müssen. Im Gespräch mit der Schulleiterin haben wir einiges an Material aufgeschrieben, was benötigt wird bzw. was toll für die Kinder zum Spielen wäre. Auf jeden Fall besorgen möchte ich ein paar Bälle sowie alte Reifen, mit denen die Kinder gerne spielen. Zusätzlich wäre eine Art Sandkasten mit ein paar Spielsachen sehr toll. Ich habe mich auch schon bei meinem Sandhändler des Vertrauens erkundigt, was so eine Menge an Sand denn kosten würde. Er meinte ich könne mit 210.000 UGX = 54 € zzgl. Spielsachen rechnen. Auch ein großen Bottich und ein paar Plastikrohre zum „Wasserspielen“ finde ich gut. Mir liegen vor allem Outdoor Spielsachen am Herzen, da ich es wichtig finde Zeit in der Natur zu verbringen und früher selbst auch viel Spaß draußen „im Matsch“ hatte. Wie ihr seht, Bedarf und Ideen sind da. Jetzt fehlt es nur noch an finanzieller Unterstützung. Also Spenden sind weiterhin sehr gerne möglich. Mehr dazu findet ihr unter dem Punkt „Kontakt“. Falls es dazu Fragen gibt oder du/ Sie für eine ganz bestimmte Sache spenden möchtest/en, bin ich gerne über mail@hanna-schmid.de erreichbar.

Update zum Schwimmprojekt:

Erst die schlechte Nachricht: leider hat die Zusammenarbeit mit „International Life Saving Federation“ nicht funktioniert, weil sie dann doch sehr viel Geld für unsere Ausbildung und die Unterstützung haben wollten, obwohl sie am Anfang gesagt hatten, das wir alles kostenlos bekommen bzw. nur die Fahrtkosten tragen müssten. Das haben wir uns anders vorgestellt. Nach vielen weiteren Meetings und erfolglosen Verhandlungen, haben wir uns dann entschlossen einfach selbst mit dem Schwimmtraining anzufangen. Mittlerweile haben wir auch schon viele Spenden dafür erhalten, womit wir den Eintritt bezahlen können. Auch 4 Paar Schwimmflügel wurden davon gekauft. Geplant ist, dass wir jeden Freitag von 14 – 17 Uhr mit 8 Kindern, die überwiegend nicht in der Schule sind, schwimmen gehen. Mittlerweile waren wir schon 4-mal schwimmen. Und bei manchen sieht man auch schon ein Fortschritt: von „Angst vor dem Wasser“ am Anfang zu den ersten Schwimmzügen.

Kleiner Tipp am Ende: schaut mal in den Galerien vorbei