In den Ferien organisierte ich mit der Mithilfe meiner Mitfreiwilligen ein Sexualitätsworkshop
für die Mädels der Iganga Sportsacademy. Die meisten von ihnen sind im Alter von 14 – 19
Jahren.
Als Vorbereitung darauf informierte ich mich in einem Krankenhaus in der Nähe über das
sogenannte „Familyplanning“, das es in fast jedem ugandischen Krankenhaus gibt. In dieser
kostenlosen Beratung werden Mädchen und junge Frauen zum Thema Zyklus und verschiedene Verhütungsmethoden aufgeklärt und beraten. Diese Inhalte sind im deutschen Bildungssystem alle in der 7. Klasse vorgesehen. In ugandischen Schulen wird das Thema Verhütung aber komplett tabuisiert.
Toll finde ich, dass nicht nur die Beratung kostenlos, sondern auch die verschiedenen Verhütungsmittel wie die Pille, Kondome, das Hormonimplantat, die Spirale usw. kostenlos ausgegeben / eingesetzt werden. In Deutschland muss man ab dem 18. Lebensjahr für die meisten Verhütungsmittel viel Geld ausgeben.
Aus Interesse hatte ich auch nachgefragt wie viele minderjährige Schwangerschaften es gibt.
Die Antwort war im Durchschnitt 3 pro Monat. Und das Krankenhaus, wo ich war, war kein
staatliches. Also sind in anderen Krankenhäusern die Zahlen sehr wahrscheinlich deutlich höher. Von Abtreibung wird streng in jedem Fall abgeraten, da es im Land auch illegal ist. Viele die es aus Verzweiflung trotzdem probieren, benutzen gefährliche Methoden und sterben dann bei dem Versuch.
Abschließend hatte ich noch gefragt, was ich den Mädchen und jungen Frauen im Workshop noch als Tipps oder Wissen mitgeben kann und bekam noch tolle Tipps zur richtigen Hygiene und Vermeidung von STGs (Sexual transmitted diseases).
Der Workshop mit den Mädels fand extra an einem neutralen Ort statt, wo wir ungestört
waren und sie sich auch trauen konnten Fragen zu stellen. 14 Mädchen waren anwesend.
Am Vormittag gab es eine Einheit zum Thema Periode und Hygieneprodukte, wofür wir die NGO „Girl´s
Menarche Initiative“ eingeladen hatten.
Am Mittag gab es für alle Teilnehmerinnen ein gutes Mittagessen und am Nachmittag ging es weiter mit einem kleinen Spiel zum wach werden und einer Einheit zum Thema Verhütung, Body Positivity und STGs. Ein Highlight war dabei die praktische Anleitung, wie man ein Kondom richtig benutzt. Am Ende des Workshops bekam jede Teilnehmerin ein wiederverwendbares Pad und eine kleine Packung Kondome.
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