Am ersten Trainingstag durfte ich morgens 3h beim Fußballtraining mitmachen und mittags 3h Netball mittrainieren. Am zweiten Tag haben wir uns vormittags etwas Zeit genommen, um uns über Netball zu informieren. Netball ist dem Basketball ähnlich. Es gibt allerdings einige Unterschiede bei den Regeln.

Am Nachmittag haben wir dann das erste Mal selbst das Netballtraining übernommen. Nach dem Training hatte es plötzlich angefangen sehr stark zu regnen, so dass es unseren Bodafahrern nicht möglich war uns abzuholen. Die Straßen zu unserem Haus sind nicht befestigt und wenn es regnet sind sie sehr matschig und rutschig. Also setzten wir uns in den Vorraum einer Kirche und unterhielt uns noch mit den Kindern und dem Trainer, bis der Regen vorbei war.

Am dritten Sporttag spielten wir als Aufwärmspiel „Wer hat Angst vorm Löwen“. Wenn man in Deutschland so ein Spiel mit einer Gruppe Teenagern im Alter von 7 – 18 Jahren spielt, sind die meisten eher weniger motiviert. Hier stürmen aber alle direkt los. Das hatte die Folge, dass ich mit jemandem frontal zusammenstieß und unglücklich auf mein Knie fiel. Der Coach bewegte mein Bein in alle Richtungen und machte die Diagnose, dass nichts schlimm „kaputt“ sei. Er gab mir Tipps wie ich mein Knie lagern und leicht bewegen soll. Schon nach einer Stunde konnte ich wieder stehen und laufen ist nun zum Glück auch kein Problem mehr. Nach dem Training zeigte der Coach uns noch ein Technisches Institut, was neben dem Sportfeld steht. Es ist eine Art Internat, was man nach der 2. Schule besuchen kann und wo man quasi einen Beruf erlernen kann. Es gibt eine Auto-/Motorrad-„Werkstatt“, eine Sanitär „Werkstatt“, eine „Schreinerei“ (alles in “ weil man es sich nicht wie derselben in Deutschland vorstellen darf. Alles ist nur minimal und mit dem Nötigsten ausgestattet.) einen IT Raum und einen Raum in dem man Maurern lernt.

Nachmittags fiel das Training wegen Regen aus, da der „Sportplatz“ dann überwiegend unter Wasser steht. So hatten wir Zeit unseren Garten zu entmüllen. Es ist wirklich traurig und teilweise verstörend, was hier alles einfach in die Natur geworfen wird. Wir haben alles von Plastikflaschen, über Zahnbürsten und alten Waschbecken bis hin zu alten Glühbirnen, im Garten gefunden.

Am nächsten Tag ging es meiner WG Mitbewohnerin nicht so gut. Also beschlossen wir nach dem Vormittagstraining zum nächsten Krankenhaus zu fahren. Das Krankenhaus war aber eher eine kleine Arztpraxis. Dort machte sie einen Corona-, Malaria-, und Typhustest. Der Typhustest war positiv. Typhus ist eine Magen-Darmkrankheit die unbehandelt zum Tod führen kann und durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel ausgelöst werden kann.

Da wir alle das gleiche essen und trinken, machte jeder von uns auch noch einen Typhustest. Bei mir war er negativ bei einem weiteren positiv. Da wir aber alle gegen Typhus geimpft waren und keine typischen Symptome hatten, fragten wir Eva nach Rat. Sie meinten, dass die Tests in so kleineren „Krankenhäusern“ oft ungenau oder falsch sind und damit bzw. mit den Medikamenten nur Geld gemacht werden will. Sie sagte, dass wir in die nächst größere Stadt nach Jinja fahren sollen und uns dort im internationalen Krankenhaus noch mal testen lassen sollen. Also setzten wir uns ins Matatu (eine Art Taxibus) und fuhren nach Jinja. Die Fahrt an sich war schon ein Abendteuer. Dort angekommen haben wir etwas vorgefunden, was mehr unserer Vorstellung eines Krankenhauses entspricht. Die zweiten Typhustests waren wie erwartet negativ. Und uns wurde erklärt, dass die ersten Tests eventuell auch wegen den Antikörpern von der Impfung positiv waren. Bei meiner Mitbewohnerin wurde eine Allergie festgestellt, sie bekam Medikamente und es geht ihr jetzt wieder gut.

Die nächsten Tage verliefen ohne größere Besonderheiten. An unserem freien Tag gingen wir zu einem großen Pool von einem Hotel zum Schwimmen. Der Pool ist auch gut geeignet um Schwimmunterricht zu machen. Was wir gerne anbieten möchten, da viele Kinder und Jugendliche hier nicht schwimmen können und damit sie nicht 5 Tage die Woche 2 mal täglich nur Fußball/ Netballtraining haben.

Unser Projektmanager findet die Idee auch sehr gut, hat aber bedenken, da sich die Kinder den Eintritt (10.000 ugandische Schilling ~ ca. 2,50€) nicht leisten können. Gerne dürfen Sie/Ihr auch noch weiter auf mein Spendenkonto spenden, damit wir die Sportsacademy bei der Umsetzung dieses Projekts unterstützen können.

Während den nächsten Trainingstagen fanden wir immer besser in unsere Aufgabe und die anfängliche leichte Überforderung legte sich schnell.

Ich finde es interessant, dass es abends immer pünktlich zu unserem Trainingsende anfängt zu regnen. Und zwar nicht nur ein bisschen sondern immer starker Platzregen. Aktuell ist in Uganda auch Regenzeit, aber irgendwie dachte ich, dass es dann denn ganzen Tag regnet und nicht nur einmal stark. In Uganda gibt es nur 2 Jahreszeiten, die jeweils zweimal im Jahr vorkommen. Die Regenzeit und die Trockenzeit. Die Kinder haben es uns fast nicht geglaubt, als wir ihnen erzählt haben, dass es bei uns 4 Jahreszeiten gibt und manchmal sogar schneit.

Da wir mit dem lokalen Essen noch nicht so vertraut sind, wurden wir nach einem Training zum Mittagessen ins „Wohnheim“ eingeladen. Es gab Matoke (Kochbanane) mit Poscho (Maisbrei), Bohnen und einer Art von Sauerkraut, was sehr lecker war.

Die Pause verbrachten wir mit den Kindern. Wir spielten zusammen, lernten etwas Lusoga, was hier in der Region gesprochen wird und brachten den Kindern etwas Deutsch bei.

Am Wochenende fand ein Freundschaftsfußballspiel mit einem anderen Team statt. Beide Mannschaften (u14 und ü14) der Iganga Sports Academy gewannen jeweils die Spiele.