Projekt Sportfeld an meiner neuen Schule

Am Di 17.1.22 war der geplant Start meines Sportfelds. Der Plan war, dass wir zwei große Trucks und ein Bagger mieten, so wie den Besitzer eines Erdlochs bezahlen, um dort Erde, zum Aufschütten auf den Platz, zu entnehmen. Es sollte bei Tagesbeginn um 6 Uhr angefangen werden. Erde abbaggern, auf die Trucks aufladen, zur Schule bringen dort ausladen und per Manpower verteilen… usw.

15 Truckladungen bis um 14 Uhr. Dann sollte der Bagger vom Aushubloch zur Schule fahren und dort noch die restliche Erde verteilen/ ebnen.

Soweit so gut. Das war unser Plan. Das Budget lag bei 4.760.000 UGX (ca.1.153€).

Uns war im Voraus schon klar, dass die Sache nur ein Tag lag dauern darf, denn die ganzen Maschinen waren nur für einen Tag gemietet und ein weiterer Tag würde den gesamten Preis verdoppeln.

In der Nacht zum 17.1. wurde schon auf dringen des Baggerfahrers das Geld für den Transport des Baggers bezahlt.

Als ich am nächsten Morgen um 8 Uhr, breit für einen Baustellentag, Chris (meinen Mentor und Koordinator des Projekts) anrief, meinte er, dass der Bagger noch nicht da sei. Zusätzlich hatte der Baggerfahrer sein Handy ausgeschalten. Er wollte wohl mit unserem Geld das Weite suchen. Doch da hat er sich mit den falschen Leuten angelegt. Chris hat überall hin Kontakte. Es reichten für ihn ein paar Anrufe um herauszufinden, wo aktuell der Bagger steht und es wurde sich direkt auf den Weg dorthin gemacht.

Dort angekommen (40 Minuten weg von Iganga Town) fanden wir den Mann. Er war sehr erschrocken und es war ihm peinlich, dass wir ihn gefunden hatten.

Wir sagten ihm, dass wir 2.000.000 UGX ca. 485€ (Truckmiete, die wir zum Glück noch nicht bezahlt hatten) wegen ihm minus gemacht haben und dass er uns entweder das Geld erstattet oder dafür sorgt, dass der Bagger am frühen Abend nach Iganga kommt, so dass wir am nächsten Morgen ganz früh mit der geplanten Arbeit beginnen können.

Zweiteres war ihm natürlich lieber.

Dies klappte auch und wir fanden den Bagger abends schon am Loch.

Als wir am nächsten Tag um 8:30 Uhr am Loch eintrafen wurde dann erstmal der Bagger getankt. Um 9 Uhr fing er dann mit Baggern an und um 9:30 Uhr konnte dann schließen der erste vollgeladene Truck zur Schule losfahren.

Hier mussten wir uns dann erst Zufahrt verschaffen und einig Löcher im Weg mit der Erde aufschütten, damit der Truck den Weg zum Sportfeld fahren konnte.

Zufahrt verschaffen

Dabei mussten wir uns noch mit den Nachbarn rumärgern, die nicht wollten, dass wir einen (sehr kleinen) Teil ihres Grundstücks mit als Zufahrtsweg benutzen, was wir aber zwangsläufig mussten. Mit etwas Geld wurden diese dann aber schließlich ruhig gestellt.

Als die Zufahrt nun soweit fertig war ging es voran. Truck für Truck wurde mehr Erde aufgeschüttet. Mit der Zeit stellte sich aber heraus, dass der Truck nicht um das Schulgebäude herum fahren konnte und deshalb jedes Mal die Erde fast auf der gleichen Stelle ausleerte. Dies konnte nicht durch die sieben mit Schaufeln arbeiteten, Männer ausgeglichen/verteilt werden und es bildete sich ein riesiger Haufen Erde am Ende des Sportfelds.

Nun war es absehbar, dass die Erde nicht mehr von Muskelkraft auf das ganze Sportfeld verteilt werden konnte.

Zu unserem Glück wurde zur selben Zeit, nicht weit weg von der Schule, eine Straße gebaut. Also verhandelte Chris kurzerhand mit den dortigen Arbeitern, dass wir kurz ein deren Maschinen benutzen durften. Da es eigentlich nicht erlaubt war, die Maschine für andere Zwecke zu nutzen (sie gehört der Regierung) bezahlten wir 300.000 UGX (ca. 73€) für etwa 10 Minuten. Doch die Maschine brachte den Durchbruch. Sie verteilt die Erde so, dass nun der Truck weiter um die Schule aufs Sportfeld fahren konnte und somit die Erde besser verteilen konnte.

In den weitern Stunden sah man mit jedem Truck mehr Fortschritt. Aber um 18 Uhr war Schluss. Der Baggerfahrer hatte Feierabend. Jede weitere Stunde wäre teurer geworden.

Auch alle anderen waren schon sehr erschöpft und müde. Man darf nicht vergessen, dass in Uganda zurzeit Trockenzeit ist und die Sonne an dem Tag ununterbrochen mit 35 Grad geschienen hat. Wir beschlossen am nächsten Tag weiter zu arbeiten. Da der Bagger morgens erst so spät angefangen hatte, vereinbarten wir mit ihm am nächsten Tag nochmal für einen halben Tag zu arbeiten.

Zum Glück hatten wir die Trucks nicht pro Tag gemietet, wie erst gedacht, sondern pro Ladung (80.000 UGX ca. 20€) bezahlt. Sonst wäre ein zweiter Tag nicht möglich gewesen.

Insgesamt wurden am ersten Tag 15 Trucks Erde aufgeschüttet.

Nun mussten wir nur noch das Loch für einen weiteren Tag mieten. Leichter gesagt als getan. Die Besitzer haben gemerkt, dass sie mit uns keinen Gewinn machen, wenn wir pro ganzen Tag einen festen Betrag zahlen. Denn normalerweise werden aus dem Loch nur kleine Trucks von Hand mit Erde beladen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass wir mit einem Bagger und zwei großen Trucks Erde abtragen. Also wurde verhandelt. Am Ende zahlten wir für den zweiten Tag mehr als für den ersten, aber trotzdem deutlich weniger, als wenn wir pro Truckladung einen festen Betrag gezahlt hätten.

Am zweiten Tag ging es etwas früher als am ersten Tag los. Aber trotzdem erst nach 8 Uhr. „Bei Tagesbeginn“ ist hier wohl Interpretationssache.

Es lief besser als am Vortag. Truck für Truck wurde mehr Erde auf geschüttet und verteilt. Zwischendurch hatten wir auch wieder die Straßenbaumaschine, diesmal offiziell gemietet, die die Erde noch mehr verteilte. Der Deal war, dass sie die ganze Erde begradigt und danach bezahlt wird. Allerdings wollten die Betreiber 200.000 UGX (ca. 49€) Vorbezahlung. Da die Maschine aber ihre Arbeit nicht gut machte, wollten wir einen Radlader von derselben Firma haben. Die Betreiber waren damit aber nicht einverstanden und gaben uns auch nicht mehr das Geld zurück. Also hatten wir einen Verlust von 200k.

Für den 2. Tag waren 15 weitere Truckladungen Erde vorgesehen. Als gegen Mittag noch 2 Trucks gefehlt haben, meinte der Baggerfahrer, wir sollen noch für 50.000 UGX Benzin kaufen, damit er weiter arbeiten kann. Dies taten wir. Als nach einer Stunde dann immer noch kein weiterer Truck kam, riefen wir den Baggerfahrer an. Er meinte, dass der Bagger nicht anspringt und wir nochmal für 200k Benzin kaufen sollen. Doch Chris hatte seinen Plan direkt durchschaut und meinte, dass er uns nur abziehen will.

Deshalb beendeten wir an der Stelle die Arbeit für den Tag, bevor wir noch mehr minus machen.

Insgesamt waren nun 28 Trucks voll mit Erde auf dem Feld verteilt.

Nach einem Tag der Pause und des Verhandelns bekamen wir doch den Radlader. Für 750.000 UGX (ca. 182€) verteilte er die ganze Erde gleichmäßig auf dem Sportfeld.

Bis hier hin haben wir insgesamt 7.827.870 UGX (ca. 1.896€) ausgegeben. Damit sind meine bisher gesammelten Spenden (bis zum 22.01.23) aufgebraucht.

Alle die, die Baustelle von außen beobachtet haben oder nur am Rande beteiligt waren, schätzen die Summe, die wir verwendet hatten auf 25 Millionen Uganda Schilling. Tatsächlich wäre es auch so teuer geworden, hätten wir nur kleine Trucks verwendet, per Truck die Erde bezahlt und keinen Bagger gehabt. Manchmal ist eben doch das vermeintlich teurere das günstigere. Dank Chris‘ Kontakte und Verhandlungstalent sind wir noch gut weg gekommen.

Nichtsdestotrotz muss ich jetzt für die weiteren Schritte neue Spenden sammeln.

Folgendes muss noch gemacht werden:

– unterhalb der aufgeschütteten Erde muss eine Mauer gebaut werde, damit die noch lose Erde beim nächsten Regen nicht weggespült wird

– es muss Gras gepflanzt werden, damit es zu einem richtigen Sportplatz wird und die Erde auch zusammen hält

Am Ende, wenn ich dann noch Spenden übrig habe, würde ich gerne Sportgeräte wie Tore/Körbe, sowie Bälle, Leibchen und Hütchen installieren und besorgen.

Hier könnt ihr für mein weiteres Vorgehen spenden:


Ein kleiner Erfolg gegen Gewalt

Seit Anfang meines Freiwilligen Dienstes und meiner Aktivität in der Iganga Sports Academy, hatten wir viele Gespräche mit Joseph unserem Headcoach, da er ein Befürworter von Schlägen als Bestrafung war. Ende meines ersten Jahres war es schon besser geworden. Auch zu Beginn des zweiten Jahres wurde deutlich seltener und nur noch in spezielle Situationen geschlagen. In meinen Augen gab es einen kleinen Erfolg, als die Mädels zu spät zum Training kamen. Dafür hätten sie im letzten Jahr jeweils mindestens einen Stockhieb bekommen. Dieses Mal aber hielt der Coach ihnen eine Ansprache warum dies schlecht ist und ließ sie mehrere extra Runden laufen.

Auch wir bemerkten, dass die Mädels immer undisziplinierter wurden. Sowohl beim Training als auch außerhalb des Spielfeldes. Als wir mit ihnen schwimmen gehen wollten, wir haben davor ganz klar die Uhrzeit kommuniziert und gesagt, dass sie pünktlich kommen sollen, kamen sie ganze 1,5 Stunden zu spät. Da haben wir ihnen dann auch klar eine Ansage gemacht, dass das so nicht geht. Wir meinten, dass sie viele Chancen im Leben verpassen werden, wenn sie nicht pünktlich sind. Wenn sie bei einem Auswahlspiel zu spät kommen, können sie ihr Stipendium direkt vergessen. Wir sagten ihnen auch, dass wir sie als Bestrafung nicht schlagen werden, wie sie es eventuell gewöhnt sind.

Unsere Strafe war härter. Wir schickten sie zurück nach Hause. Kein Schwimmunterricht für Leute die zu spät kommen. Uns selber tat dies auch leid, da wir die Mädels sehr mögen und uns natürlich auch immer aufs Schwimmen mit ihnen freuen. Aber sie müssen einfach lernen, dass Zeitmanagement extrem wichtig ist. Gleichzeitig haben wir ihnen damit gezeigt, wie  eine gewaltlose aber effektive Strafe aussehen kann.

Anscheinend hat Joseph die ganze Sache mitbekommen und auch gesehen, dass die Mädels ziemlich niedergeschlagen waren.

Als die Mädels ein paar Tage später wieder fast eine Stunde zu spät zum Training kamen, sagte er auch, dass er sie nicht trainieren wird. Das Training übernahm dann ein älterer Spieler aus der Jungsmannschaft. Aber die Strafe war sehr effektiv und die Mädels haben nach der langen Ansprache, um Verzeihung gebeten und gemeinten sie werden sich bessern. Tatsächlich kamen sie die nächsten Male sehr pünktlich zum Training. Hoffentlich bleibt das auch so.

Generell kann ich nur an alle Freiwilligen appellieren bei dem Thema Gewalt als Bestrafung nicht nach zu geben. Es wird sich nicht von heute auf morgen ändern, weil es tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Aber wenn man es immer wieder anspricht und vor allem, ganz wichtig, Alternativen als Bestrafung aufzeigt, wird man mit der Zeit kleine Erfolge sehen. Es kommt auch sehr darauf an, wie man es der Person mitteilt. Wenn man die Person unmittelbar danach damit konfrontiert und sagt, dass was du machst ist schlecht, fühlt sich die Person angegriffen und ist nicht mehr gesprächsbereit. Wenn man ihr aber sagt, dass sie eine tolle Arbeit leistet, die man wertschätzt ist die Person eher aufnahmebereit für Verbesserungsvorschläge. Unser Coach leistet eine mega Arbeit. Er trainiert die Jugendlichen 2 mal täglich 6 Tage die Woche, gibt jedem eine Chance, versucht Schulplätze für sie zu finden und möchte nur das Beste für sie. Das alles macht er komplett ohne Bezahlung. Zwischen den Trainings repariert und flickt er Dinge wie Bälle, Schuhe, Taschen… und bekommt so etwas Geld zum Überleben. Nur an seiner Bestrafungstechnik muss er eben noch etwas arbeiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass das mit der Zeit besser werden wird.


Die großen Weihnachtsferien (November 2022 – Februar 2023)

Die Ferien verbrachte ich wieder in und mit der Iganga Sportsacademy. Ich half beim Fußballtraining der Mädels mit und trainierte auch selber mit. Im „Camp“ der Academy wo einige der Spieler*innen in den Ferien wohnen, weil sie sich den täglichen Transport zum Training nicht leisten können, gab es Probleme mit dem Essen. Eigentlich sollte jeder, der in den Ferien im Camp wohnt, am Anfang Geld oder Lebensmittel für die Verpflegung mitbringen. Leider nehme das viele Eltern aber nicht ernst oder können dies sich nicht leisten. Viele Jugendliche kamen mit nichts oder mit zu wenig. Was die Folge hatte, dass nach paar Wochen alle Vorräte aufgebraucht waren und die Jugendlichen nicht mal eine Mahlzeit am Tag hatten. Nach längerem Nachdenken (weil es nicht nachhaltig ist), habe ich mich dazu entschlossen, 100 kg Posho und 100 kg Bohnen für das Camp zu kaufen. Damit mindestens eine Mahlzeit für die Sportler, für den Rest der Ferien, gesichert ist. Das Essen wurde natürlich dankend angenommen, obwohl es ja leider nicht so vielfältig ist.

Natürlich gab es auch in diesen Ferien ein Problem mit Fußbällen. Es waren zu wenige Bälle vorhanden, da in den Ferien doppelt so viele Spieler*innen wie in der Schulzeit kommen.

Damit wir zumindest 10 Bälle zum Trainieren haben, habe ich zwei original „select“ Bälle für insgesamt 170.000 UGX ca. 42€ von meinen Spenden gekauft. Ich hoffe, dass die Qualitätsbälle länger halten als die billigen Bälle.

An einem Nachmittag veranstaltet unser Coach, statt dem üblichen Training, ein großes Iganga Sportsacademy Turnier. Insgesamt traten 6 Teams der Academy mit jeweils 5 Spielern gegeneinander an. Die Teams waren gut durchmischt. Es spielten Mädels und Jungs verschiedenen Alters so wie Coaches in einem Team. Der Preis für den Gewinner des Turniers war eine Tüte voll mit Bananen. Alle waren eifrig dabei und hatten viel Spaß. Das Event war sehr gelungen. Gespielt wurde auf einem kleinen Feld auf kleine Tore, die ein Freiwilliger aus dem letzten Jahr gesponsert hatte.

Iganga Sports Academy Turnier

In diesen Ferien ist unsere Mädelsfußballmannschaft mehr als vollständig. Die Mädels kommen überwiegend immer zum Training, werden immer besser und hatten nun auch schon einige Freundschaftsspiel gegen andere Teams gewonnen. Auch ich hatte mittlerweile mein erstes Freundschaftsspiel mit dem Team und wir haben sogar auch gewonnen.

Viele von ihnen würden, nach den Ferien, in die Secondary School (weiterführende Schule) kommen. Von einigen weiß ich aber, dass sich die Eltern nicht die Schulgebühren für eine weiterführende Schule leisten können. Deshalb versuchen wir Schulen zu finden, die den Fußballerinnen Stipendien geben. Die Schule profitiert davon, dass sie gute Spielerinnen in ihrer Schulmannschaft haben und bei Turnier gute Ergebnisse erzielen (damit zeichnen sich die Schulen aus). Die Spielerinnen bekommen im Gegenzug kostenlos Bildung ermöglicht.

Aktuelle sind wir mit zwei Schulen im Gespräch. Am Ende der Ferien wird es Auswahlspiele geben, bei denen die Besten dann hoffentlich einen Schulplatz bekommen.

Im Moment ist es vor allem wichtig mit den Mädels Präsenz zu zeigen. Damit weiter Scouts und Schulen aufmerksam auf unser Team werden. So haben wir zum Beispiel eine Woche lang auf dem Sportplatz einer weiterführenden Schule in Iganga Town trainiert. Auf dem Weg dort hin, den die Mädels natürlich liefen, hatten sie immer auch Leibchen an, auf denen stand, dass sie ein Team sind.

Durch Spenden konnten wir ihnen auch ein Auswärtsspiel ermöglichen. Selbst konnten sie die Transportkosten nicht aufbringen. Das Spiel gewannen sie.

Doch leider wurde der Sieg von einem schlimmen Unfall überschattet.

Hierbei mussten wir leider wieder Mobjustice erfahren. Statt dem schwerverletzten Menschen zu helfen und ihn ins Krankenhaus zu bringen sind alle Personen, die den Unfall gesehen haben, auf den Unfallverursacher losgegangen. Für uns war das komplett unverständlich und verstörend. Erst später wurde die verletzte Person ins Krankenhaus gebracht. Ob sie es überlebt hat, wissen wir nicht.

Gründe die ich mir als Auslöser für Mobjustice denken kann:

Zum einen vermute ich, dass die Menschen schlecht Erfahrungen mit der Polizei und gerechten Strafen gemacht haben. Wenn eine Person verhaftet wird, wird sie vielleicht 1 – 2 Wochen durchgeprügelt und danach sieht man sie wieder auf freier Straße. Da wollen die Menschen, dann vielleicht doch lieber selber für Gerechtigkeit sorgen. Es reicht schon ein kleiner Diebstahl und der Dieb kann durch Mobjustice umgebracht werden. Die Geschädigten bekommen meistens das Diebesgut nicht mehr zurück.

Zum anderen kann ich mir vorstellen, dass sich niemand um das Opfer kümmert, weil niemand auf den, oft doch sehr hohen Krankenhauskosten sitzen bleiben will. Wer einen Patienten ins Krankenhaus bringt, muss dafür zahlen, egal warum.

Trotz diesen Gründen finde ich es unverständlich, wie man einer verletzten Person nicht helfen kann.

Mit den Mädels gehen wir in diesen Ferien zusätzlich zum Fußballtraining einmal wöchentlich schwimmen. Obwohl sie alle zwischen 14 und 19 Jahre alt sind, freuen sie sich immer wie Kindergartenkinder, wenn es in den Pool geht. In den ersten Stunden war erst einmal Wassergewöhnung und Planschen angesagt. Schließlich war es für manche das erste Mal in einem Pool. Hoffentlich können wir bald weitere Erfolge erzielen.

Um weiterhin den Schimmunterricht sicherzustellen, sind wir auf Spenden angewiesen. Unseren Eintritt zahlen wir natürlich von unserem privaten Geld.


Weihnachtszeit und Urlaubszeit 22/23

Am 24.12.22 feierten wir unsere Weihnachtsfeier mit der Iganga Sports Academy. Von Spenden konnten wir ein großes Festessen für alle organisieren. Nach dem gemeinsamen Essen verbrachten wir den Nachmittag damit, zusammen Karten zu spielen. Wir hatten alle viel Spaß und die Freundschaften mit den Academy Kids wurde noch mehr gestärkt. Wir, die Freiwillige sind nun nach mehr als einem Jahr nichts Besonderes mehr. Die Kinder und Jugendliche haben verstanden, dass wir nur das Beste für alle wollen und gleichzeitig ganz normale Jugendliche sind, die zusammen Sport machen.

Am 27.12. bekam ich meinen ersten Besuch aus Deutschland. Meine Eltern kamen für 9 Tage. In den ersten Tagen zeigte ich ihnen vor Ort in Iganga meine Schulen und mein alltägliches Leben.

Danach verbrachten wir 2 Tage in Jinja am Nil und genossen die schöne Natur.

Silvester verbrachten wir in Kampala bei Freunden. Verwundert hatte mich, dass das Feuerwerk dort (in der Hauptstadt) nur 5 min ging. Aber eigentlich klar. Wenn Menschen sich nicht mal genügend Essen leisten können, haben sie erst recht nicht Geld für Feuerwerk.

Nach einem weiteren Tag in Kampala fuhren wir in den Westen Ugandas zum Queen Elizabeth National Park. Die Nächte verbrachten wir in der Bush Lodge.

Wie der Name schon sagt, war es mitten im Busch. Nachts durfte man nicht alleine zu den Zelten laufen, sondern wurde immer von einem Wächter begleitet. Denn das Camp war mitten im Wohnzimmer vieler wilder Tiere. Es kam nicht selten vor, dass Nilpferde oder Elefanten nachts durchs Camp liefen. Auch in unserer Nacht lief ein Nilpferd am Zelt vorbei. Bei der Safari die wir im National Park machten, lernte ich viele neue interessante Dinge über die dortigen Tiere. Zum Beispiel, dass Wasserbüffel Menschen nur aus Spaß töten können, Nilpferde gar nicht schwimmen können, sondern nur am Flussboden entlang laufen und bei einer Distanz die weniger als 5 m ist, sie Menschen zur Verteidigung angreifen. Es gab dort auch eine Antilopenart, die so dumm ist, wenn sie vor einem Löwen wegrennt, bleibt sie nach 10 Sekunden wieder stehen, weil sie vergessen hat warum sie weggerannt ist.


Ebola in Uganda

Am 20.9.2022 gab es den erste Ebolafall in Uganda. Ebola ist eine sehr gefährliche Krankheit, die oft tödlich endet. Am Anfang machten wir uns wenige Gedanken darüber. Es gab nur sehr wenige Fälle, weit von uns entfernt und diese wurden auch streng isoliert. Doch die Fälle stiegen und breiteten sich weiter aus. Als ich gerade auf dem Weg nach Deutschland war, kam die Ansage, dass wir nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen durften bzw. zur Sicherheit möglichst nur in unserem Distrikt bleiben sollen. Auch die großen Weihnachtsferien (in Uganda endet das Schuljahr im Dezember) wurden wegen Ebola 3 Wochen vorgezogen.

Die Zahlen stiegen weiter an und es gab nun auch Fälle in Distrikten, in denen Freiwillig von uns leben. Das BMZ und das Auswärtige Amt handelten schnell und es kam die Nachricht, dass sich keine Deutschen Freiwilligen in Distrikten mit Ebolafällen aufhalten dürfen. Am Anfang betraf dies nur die Kampala Freiwilligen. Sie wurden dann nach Jinja versetzt. Doch wenige Wochen später gab es auch den ersten Fall in Jinja (fast unser Nachbardistrikt). Bei einem Onlinemeeting mit unserer Entsendeorganisation hieß es dann, dass alle Freiwilligen aus Jinja inclusive den Freiwilligen aus Kampala heim nach Deutschland fliegen müssen. Dies war ein Schock für uns alle und viele fingen an zu weinen. Klar, grad erst richtig angekommen und eingelebt, neue Freundschaften geknüpft und dann heißt es packt eure Sachen und fliegt auf ungewisse Zeit nach Deutschland.

Zum Glück wurde diese Aussage am selben Abend noch zurück genommen.

Die Jinja WG steht außerhalb der Jinja Distrikt Grenze. Aber uns wurde die Möglichkeit gegeben, freiwillig nach Deutschland zu fliegen, für einen Sonderurlaub. Denn weiterhin galt, wenn ein Distrikt nur ein Ebolafall meldet, müssen die dortigen Freiwilligen sofort den Distrikt auf unbegrenzte Zeit verlassen. Dies könnte für uns ein ständigen Wohnortwechsel bedeuten, bis es schließlich zu teuer werden würde und wir zurück nach Deutschland geschickt werden würden. Die nächsten Wochen war eine Achterbahn der Gefühle und bangen, wenn man die Fallzahlen nachgeschaut hat.

Zum Glück kam kein weiterer Fall, nach dem Fall in Jinja, in unsere Nähe.

Manchmal zweifelte ich etwas an der Menschheit, wenn ich las, dass Familien deren Angehörige an Ebola verstarben, diese wieder ausgegraben haben, nachdem sie sicher bestattet wurden, um spirituelle Rituale mit den Körpern durchzuführen. Dabei hatten sie sich dann natürlich auch angesteckt, weil Ebola auch noch lange nach dem Tod ansteckend ist.

Trotzdem gingen dann langsam die Zahlen zurück und am 11. Januar 2023 nach 42 Tage ohne neuen Fall (21 Tage Inkubationszeit) wurde Uganda schließlich als „offiziell Ebola frei“ bekannt gegeben.


PUC Projekt Besichtigung

„Auch die Gründerin von  „PRO UGANDAN CHILDREN (PUC) – Schenk Leben e.V.“, Christine, kam in dem Zeitraum vor den Ferien zu Besuch. Zwei Tage durfte ich mit ihr zusammen arbeiten und sie begleiten. Als erstes hatten wir ein Meeting an der Schule mit der Schulleiterin. Es wurde über die aktuelle finanzielle Situation der Schule gesprochen, Dokumente angesehen und zukünftig Projekte geplant. Danach wurde noch eine Spende von dem deutschen Förderverein PUC der Schule überreicht.

In Zukunft möchte die Schule versuchen, das Mittagessen vielseitiger (nicht nur Posho und Bohnen jeden Tag) zu gestalten. Dazu möchte die Schule einen eigenen Schulgarten anlegen. Es würde Kosten sparen, wenn man das Essen selber anbaut, statt es zu kaufen und zusätzlich würden die Kinder auch die traditionelle Anbauart lernen. Dies kann wiederum später sie selber bei der Versorgung unterstützen. Sobald die Schule ausreichend Geld zu Verfügung hat, möchte sie sich darum kümmern.

Ein weiteres Projekt ist der noch nicht fertige Neubau der Schule. Im Lockdown hatte die Schulleiterin begonnen, von dem Geld, was sie durch den Tod ihres Mannes bekommen hatte, einen Neubau auf dem Schulgelände bauen zu lassen. Leider ist auch hier das Geld ausgegangen und es fehlt nun noch das Dach und der Feinschliff. Sie ist aber zuversichtlich, dass es bald auch hier weitergeht.

Auch der Platz vor dem Neubau ist im Moment noch nicht nutzbar, da er extrem hügelig ist. Hier war meine Idee den Platz zu ebnen und daraus ein Sportplatz zu bauen, weil die Schule noch nicht über einen Sportplatz verfügt. Dabei möchte ich die Schule auch finanziell mit meinen Spenden unterstützen. Dazu später mehr.

Auch ein Patenschafts Projekt für Schulgebühren möchte ich zusammen mit dem Verein starten. Bereits in einem meiner ersten Blogs hatte ich erwähnt, dass viele Eltern Probleme haben, die Schulgebühren für mehrere Kinder zu zahlen. Auch wenn die Kinder talentiert sind, haben sie oft aufgrund der Kosten, nicht die Chance, ihre schulische Laufbahn, abzuschließen. Deshalb war meine Idee, europäische Sponsoren (Privatpersonen oder auch Institutionen) zu finden, die für einzelne Kinder die Schulgebühren übernehmen wollen. Im Gegenzug bekommen sie von den Kinder immer wieder aktuelle Berichte aus ihrem Leben, was sie in der Schule gelernt haben, wie es ihnen geht, Bilder, kurze Videos und Dokumente sowie die Zeugnisse.

Mit meiner neuen Schule, der Community Trans Nursery and Primary School in Iganga, und dem Verein PUC habe ich eine Möglichkeit gefunden, diese Idee umzusetzen. Die dortigen Lehrkräfte sind sehr kooperativ, pflichtbewusst sowie modern und auf WhatsApp (wichtig für den Informationsaustausch). Die Schule empfängt schon Spenden aus Deutschland, also ist auch die Kontoverbindung sicher gestellt. Dazu kommt, dass der Verein in Deutschland als gemeinnützig registriert ist und somit auch Spendenbescheinigungen ausstellen darf, die man von der Steuer absetzen kann. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich nun acht Monate an der Schule verbringe und die Umsetzung selbst betreuen kann, bis die Lehrkräfte sich alleine darum kümmern können. Ich möchte mit dem Projekt talentierte Kinder unterstützen, bei denen bekannt ist, dass sie Schwierigkeiten haben, die Schulgebühren zu zahlen oder diese schon nicht mehr zahlen können und ein Schulausschluss droht. Durch das Übernehmen der Schulgebühren wird den Kindern Bildung trotz ihres finanziellen Hintergrunds ermöglicht. So schaffen sie es hoffentlich aus der Teufelsspirale der Armut und können ihren Kindern später ein besseres Leben ermöglichen. Zusätzlich wird der „Community Trans Primary and Nursery school“ dadurch die Schülerzahlen längerfristig gesichert, wenn ein Kind durch die Förderung weiß, dass es bis Beendigung der 7. Klasse auf diese Schule geht.

Der Headteacher mit Schüler*innen der Community Trans PS

Im Folgenden findet ihr einen Übersicht der Schulgebühren an der „Community Trans Primary and Nursery school“ von der Vorschule (3 Jahre) bis zur siebenten Klasse.

Pro Term

KlasseSchulgebührenMittagessensgebührenTotal 1 Jahr (Mal 3 Terms)
Nursery140.000 UGX (34€)70.000 UGX (17€)630.000 UGX (152€)
P.1 – P.2170.000 UGX (42€)70.000 UGX720.000 UGX (174€)
P.3 – P.4190.000 UGX (47€)70.000 UGX780.000 UGX (188€)
P.5 – P.6200.000 UGX (49€)70.000 UGX810.000 UGX (196€)
P.7210.000 UGX (51€)70.000 UGX1.120.000 UGX (270€)

Zzl. Uniform*

KlasseKosten
Nursery (Vorschule)75.000 UGX (19€)
P.1 – P.780.000 UGX (20€)

Und Material wie Hefte, Stifte… ca. 120.000 UGX (29€) pro Term*

*Könnte aber auch als Anforderung an die Eltern gestellt werden. 

Zusammengefasst ist es eine Win-Win-Win Situation:

– finanziell schwache aber talentierte Kinder bekommen das schulische Fundament 

– der Schule werden die Schülerzahlen gesichert 

– du lernst neues von einer anderen Kultur, tust etwas Gutes und kannst es von der Steuer absetzen 

Wer Interesse an dem Patenprojekt hat, kann sich gerne bei mir über die E-Mail mail@hanna-schmid.de melden.

Nach dem Meeting an der Schule besichtigten wir gemeinsam das „St. Joseph Orthopedic Health Center“ in Iganga. Dort konnten wir uns live von der guten Arbeit überzeugen, als gerade ein Mann ein neues Prothesenbein bekam.

Die beiden Prothesenbauer machen ihre Arbeit mit viel Herzblut und empfinden viel Empathie mit den Patienten. Sehr Lobenswert!

Am nächsten Tag waren wir bei einer Aktion von „TOKA animal care“ dabei.

Wir fuhren zu einer Rinderfarm. Dort sollten den Rindern die Hörner entfernt werden. Dies tat man für die Sicherheit den Menschen gegenüber aber auch, damit sich die Rinder nicht gegenseitig verletzen.  Der Tag war sehr spannend und aufregend für mich, da ich so etwas zum ersten Mal gesehen hatte. Alles verlief nach Plan und der Tag wurde mit einem guten Essen bei der Besitzerin der Farm abgerundet.“


Zurück in Uganda/ meine neuen Projekte im 2. Jahr

Die Wochen nach meiner Deutschland Reise bis zu den verfrühten Ferien verbrachte ich als übergangs Zeit.

Bei meiner „alten“ Schule lernte ich noch etwas die beiden neuen Freiwilligen ein und zur selben Zeit verbrachte ich auch meine ersten Tage an meiner „neuen“ Schule der „Community Trans Primary and Nursery School“ in Igamba, Iganga sowie an meinen anderen neuen Projekten.

In meinem 2. Jahr werde ich eng mit dem Deutschen Verein „PRO UGANDAN CHILDREN (PUC) – Schenk Leben e.V.“ zusammen arbeiten. Dieser unterstützt meine zukünftig Schule finanziell und fördert auch noch zwei weitere Projekte.

An der „Community Trans“ versuchen sie Gemäß dem Motto „Ein hungriger Bauch lernt nicht gern“ als erstes die Frühstücks-Mahlzeit für alle Kinder zuübernehmen.

Für 1,00 €/Monat und Kind können sie allen Kindern Porridge anbieten.

Täglich Posho und Bohnen kostet pro Kind und Monat 5,00 € – in Abhängigkeit von der Spendensituation ist das ihr nächstes Ziel. Die damit freigewordenen Mittel aus den Schulgebühren kann die Schule zur Reinvestition einsetzen. Geplant sind:

– der Ausbau der sanitären Anlagen

– Schulmobiliar, neue Tafeln, Lehrmaterialien

– Zaunbau rund um das Schulgelände, um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen,

– Bau neuer Klassenräume…

Zusätzlich zahlen sie jedem Lehrer einen Aufschlag von 10 % auf sein Gehalt. Bessere Bezahlung sichert der Schule gute Lehrer. Damit steigt die Qualität der Ausbildung, und mehr Kinder sind in der Lage, den Schulabschluss bzw. die Qualifikation für die Secondary School zu schaffen.

In einem Klassenzimmer der Community Trans PS

Ein weiteres Projekt von „PUC“ ist das St. Joseph Orthopedic Health Center in Iganga, dies ist eine Werkstatt in der Protesen angefertigt werden. In Uganda gibt es kein staatliches Gesundheitssystem, die Zuschüsse für Prothesen aus öffentlichen Mitteln sind lächerlich gering, und die zumeist mittellosen Behinderten können sich eine Prothese aus eigener Kraft nicht leisten. Der Ausbau der Prothesen-Werkstatt für Iganga, der für die vielen körperbehinderten Menschen wichtig ist, um sie mit dem Nötigsten zu versorgen und somit ihre Ausgrenzung und Erwerbslosigkeit zu verhindern, kann ohne ausländische Unterstützung nicht vorankommen.

Das Ziel des Vereins ist es das Center, mit Materialien für den Prothesenbau, medizinischen Hilfsmitteln wie Gehstützen, Rollatoren oder Rollstühlen sowie Verbrauchsmaterialien wie Verbänden, Gips u. ä. zu helfen. Die Güter werden per Container versandt, was sehr kostspielig ist.

Das dritte Projekt des Vereins nennt sich „TOKA animal care“

Das Projekt möchten zur Versorgung der zahlreichen Nutz- und Haustiere in der Region um Bulanga, zwischen Iganga und Jinja gelegen, beitragen. Es ist eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherung der Einkommensquelle der Farmer, die Tiergesundheit zu erhalten.

Wenn die Viehherden geschützt werden, hilft es, die Ernährung der Familien, insbesondere der Kinder zu sichern. Der teilweise kostenlos angebotene Tiergesundheitsdienst von „TOKA animale care“ schließt auch die Impfung der Hunde der Community gegen Tollwut mit ein.

Um nachhaltig für stabile Lebensverhältnisse zu sorgen, unterstützen der Verein bei der Aufklärung der Bauern und ihrer Familien über verschiedene Infektionen, zur Verbesserung von Viehhaltung und Tiergesundheit. So minimieren sie zudem das Risiko von Krankheiten und Seuchen, die dem Menschen gefährlich werden können.

Ich werde den Verein in meinem zweiten Jahr mit Berichten und Bildern von vor Ort unterstützen und somit die Kommunikation erleichtern.

Hier ist der Link zu dem Verein:

https://www.puc-leben.de/

So wie der Link zum direkten Spenden an den Verein (er darf auch Spendenbescheinigungen ausstellen)

https://www.paypal.com/donate/?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=NAEFQSEAXUSCG&source=url


Der Anfang meines 2. Jahres in Uganda und mein Heimaturlaub

Nach einer Woche alleine bzw. zusammen mit unserem Hund Eddy kamen 3 neue Freiwillige nach Iganga.

Am Anfang war es etwas stressig, da ich sie komplett von null in das Leben in Uganda einlernen musste. Alles was für mich mittlerweile normal ist war für sie totales Neuland.  Mittlerweile haben sie sich aber alle gut eingelebt und finden sich auch ohne meine Hilfe zu recht.

Nach etwas mehr als einer Woche mit den neuen Freiwilligen ging es für mich für einen 2-wöchigen Heimaturlaub nach Deutschland.

Die Zeit nutzte ich effektiv. Ich hielt drei Vorträge über mein erstes Jahr in Uganda, was ich erlebt habe und was mich in meinem zweiten Jahr erwarten wird. Hierbei war mir vor allem der kulturelle Austausch sehr wichtig. Afrika ist nicht nur Afrika. Sondern es ist ein Kontinent genauso wie Europa der aus vielen verschiedenen Ländern besteht, die komplett unterschiedlich in ihrer Kultur/Lebensweise und Natur sind. Deshalb mag ich es nicht, wenn mich Leute fragen, wie es in Afrika so ist. Ich bin in Uganda und kann deshalb nur von Uganda sprechen. Dazu kommt, dass es innerhalb Ugandas auch ganz verschiedene Lebensstile gibt. Vorallem zwischen der armen Bevölkerungsgruppe und der reichen Bevölkerungsgruppe. Zusätzlich hatte ich Interviews für insgesamt drei verschiedene Zeitungsartikel.

Bei einem Meeting mit Herrn Rath, Gründer und Chef der Firma BERA in Schwäbisch Hall, bedankte ich mich ausführlich für sein großzügige Spende. Für mein erstes Jahr spendete er 1.000 € und ermöglichte mir so an dem International Freiwilligendienst im Sport teilzunehmen und dann vor Ort in Uganda auch noch viel Projekte und Ideen umzusetzen. Nach einem Austausch über die Situation in Uganda, berichtete Herr Rath welche anderen Projekte er schon in anderen afrikanischen Ländern (zum Beispiel mit Habitat for Humanity in Äthiopien) unterstützt hat. Herr Rath ich bin Ihnen sehr dankbar und find es toll und lobenswert, dass sie den Gewinn ihrer Firma mit benachteichligten Menschen auf dieser Welt teilen und so die Welt ein wenig zu einem besseren Ort machen. Am Ende des Meetings sicherte mir Herr Rath weitere Unterstützung für mein zweites Jahr zu. Kurze Zeit später erhielt ich eine 1.000 € Spende auf meinem ASC Konto.


Das Ende des ersten Jahres in Uganda

Dann war es so weit. Im September hieß es Abschied nehmen. Für Antonia, Lennart und Moritz war die Zeit in Uganda vorbei.

Lennart musste schon früher fliegen, da sein Studium begann. Wir organisierten ein großes Abschiedsessen mit den Kindern der Academy. Danach gab es ein letztes Fußballspiel für Lennart in Uganda und dann war er auch schon im Flieger und weg.

Wenige Wochen später war auch die Zeit von Antonia und Moritz vorbei. Als Abschlussevent organisierten die beiden am 19.9.22 einen großen Ausflug nach Kampala in einen Vergnügungspark. Knapp 30 Kinder von 3 verschiedene Schulen durften mit. Es wurde ein Bus gemietet mit dem es früh am Morgen los nach Kampala ging. Alle hatte das schönste was sie besitzen angezogen und ihre Schuhe waren blitzeblank geputzt. Für manche Kinder war es das erste Mal in Kampala und für alle war es das erste Mal im Freizeitpark. Dort angekommen wurden die verschiedenen Attraktionen ausprobiert. Die Schiffschaukel, (in Deutschland wäre sie wahrscheinlich wegen ihrer Höhe illegal gewesen) war für manche ein riesiger Adrenalinkick, für andere war es gefühlt das schlimmste in ihrem Leben. Bei der kleinen Achterbahn und dem Flug-Karussell hatten die meisten erst gemischte Gefühle doch dann immer mehr Spaß und konnten sich nicht schnell genug wieder anstellen. Das größte Highlight waren die Wasserrutschen und deren Auffangbecken in denen viel geplanscht wurde. Am Ende wurden die Wasserrutschen sogar gesperrt, dass wir in Ruhe im Wasser spielen konnten.

Abgeschlossen wurde der Tag mit einem Essen im Freizeitpark. Doch leider waren die Portionen sehr klein und dafür auch zu teuer. Der Betreiber wollte nicht mit sich reden lassen, als wir meinten das wir den Tag organisierten haben, um den Kinder eine Freude zu machen, sie eine ordentliche Mahlzeit verdient haben und wir selbst nicht viel Geld zur Verfügung haben. Das nächste Mal werden wir definitiv unser eigenes Essen mitnehmen, um solche Probleme zu vermeiden. Auf der Rückfahrt im Bus schliefen fast alle ein, was darauf deutet, dass es ein ereignisreicher aber auch anstrengender Tag war. Noch lange nach diesem Tag haben die Kinder davon geschwärmt und erzählt.

Wenige Tage später saßen dann auch Antonia und Moritz im Flieger zurück nach Deutschland.

Dann waren sie alle weg. Mein erstes Jahr in Uganda war vorbei. Rückblickend habe ich viel erlebt und gelernt, was sich alles gar nicht in Worte fassen lässt. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, einen internationalen Freiwilligen Dienst im Sport zu machen (Danke Yanneck!!!) und über Umwege in Uganda gelandet bin. Es ist unglaublich schön, dass ich diese Chance sogar ein zweites Mal bekommen habe (Danke Ingo!!!) und für ein weiteres Jahr hier in Uganda, Iganga bleiben darf.


Fußballspiel an der Universität in Mukono

Im August 2022 hatte unser Mädelsfußballteam die Möglichkeit gegen das Fußballteam der Universität in Mukono zu spielen. Doch für den Transport der Spielerinnen nach Mukono hatte die Academy kein Geld. Da das Spiel aber eine gute Gelegenheit sein kann, dass die Mädels „entdeckt“ werden (z.B. für ein Stipendium) habe ich mit 50 € meiner Spenden den Transport zu dem Spiel und zurück sicherstellen können. Das Geld hat sogar noch für ein Mittagessen mit den Mädels gereicht. Tatsächlich wurden nach dem Spiel auch 2 Mädchen aus unserem Team auf ein Stipendium angesprochen.