Vom 4.3 – 8.3 fand das Zwischenseminar mit allen 25 ASC Uganda Freiwilligen, der ASC Koordinatorin Eva (lebt in Uganda) und unserem „Big ASC Boss für Uganda“ Ingo aus Deutschland. Zusätzlich waren noch 2 ehemalige ASC Freiwillige dabei. Wir hatten eine sehr schöne Unterkunft nähe Kampala am Viktoria See. Die Tage waren voll mit sehr straffem und intensivem Programm. Morgens begannen sie um 7 Uhr mit Frühsport. Das Programm ging meisten bis 21 Uhr. Wir haben über sehr viele Themen gesprochen und viel gelernt. Thematisiert wurde zum Beispiel: wie planen ich einen guten Sportunterricht, kritisches Weißsein, wie geh ich mit Fragen nach Geld um, wie berichtet ich gut und nicht aus der kolonialen Sichtweise, wie verhalte ich mich in bestimmten Situationen, was könnten mögliche Projekte sein, Gewalt an Schulen… aber auch Themen wie: Kulturschock, wie geht es mir, Selbstbewusstsein, uvm. wurde behandelt. Es wurde viel von unserem ersten halben Jahr in Uganda reflektiert und diskutiert.
Schwierig fand ich u.a das Thema „wie verhalte ich mich als Außenstehende bei einem Bodaunfall/ Unfall generell“ (Boda= Motorradtaxi). Denn uns wurde als Antwort gesagt, nicht helfen; nicht einmischen. Wenn möglich zur nächsten Polizeistation fahren und dort Bescheid geben. Was in Deutschland eine Straftat ist (unterlassene Hilfeleistung), wird uns hier gesagt, dass wir es tun sollen. Der Grund dafür ist, dass hier nach einem Unfall vor allem Ersthelfer*innen festgenommen werden. Unabhängig ob sie am Unfall beteiligt waren. Einfach nur, weil sie vor Ort sind, wenn die Polizei eintrifft. Es sind auch einige Fälle bekannt, bei denen Ersthelfer*innen ins Gefängnis gekommen sind nur, weil sie erste Hilfe geleistet haben. Ich kann diese Aufforderung bei einem Unfall nicht zu helfen, kaum mit meinem Feuerwehrhelferherz vereinbaren. Hier in Uganda passieren sehr oft Unfälle. Davon sind viele auch schwer, weil das gängigste Verkehrsmittel das Boda (Motorradtaxi) ist. Ein Helm wird hier nur selten getragen. Andere „Schutzausrüstung“ wie festes Schuhwerk o.ä. sieht man so gut wie gar nicht bei den Bodafahrern.
An den Abenden des Seminars hatte jede*r von uns die Gelegenheit mit Ingo im Einzelgespräche über mögliche Probleme oder Wünsche zu sprechen. Dies ist etwas, was ich sehr an meiner Entsendeorganisation, dem ASC Göttingen, zu schätzen weiß. Er versucht wirklich auf jedes Individuum so gut es geht einzugehen und Dinge möglich zu machen, so dass es uns Freiwilligen gut geht und wir unser Bestes in den Projekten geben können.
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