Dezember 2021 + Januar 2022

Am Wochenende vom 18.12 waren wir und alle anderen Freiwillige zu der Weihnachtsfeier der EWAKA Foundation in Jinja eingeladen. Die EWAKA Foundation wurde von Eva (der jetzigen ASC Koordinatorin in Uganda) gegründet und ist eine Art Kinderheim. Dort leben ca. 20 Kinder und Jugendliche. Deren Eltern meist kein Geld haben, um die Kinder zu versorgen. Die Weihnachtsfeier startete mit einem Festakt, der geprägt von Reden und vielen Tänzen war. Anschließend gab es ein großes Festessen von einem Cateringservice, was eine echte Besonderheit für alle war. Danach durften die Kinder auf einer Hüpfburg spielen, in einem kleinen Pool baden und mit Fahrrädern auf dem Basketballplatz fahren. Für uns war dann Zeit, mit den anderen Freiwilligen über das bisher erlebt zu reden. Es gab viel zu erzählen, denn jeder hatte zwar andere Projekte aber oft traten doch dieselben Probleme auf. Wie etwa zu wenig Geld für neue Bälle oder Schwimmprojekte.

Den Abend ließen wir dann gemütlich an einem Nil Resort ausklingen. Das Resort war wunderschön und ich sah das erste Mal Affen in freier Wildbahn. Auch der Sonnenuntergang über dem Nil war traumhaft schön. Am nächsten Tag verabredeten wir uns alle in Jinja Town zum Frühstücken. Es war schließlich der 4. Advent. Da konnte man sich schon mal ein Frühstück in einem „weißen“ Restaurant leisten. „Weißen“, weil dort überwiegend nur weiße Menschen hingehen und es sich Einheimische nicht leisten können. Nach einem kurzen Bummel durch die Touri-Meile ging es zurück in die WG der anderen. Gegen Nachmittag fuhren wir gemeinsam zu einem anderen Nil Resort, wo wir mit Eva zu einer Bootsfahrt auf dem Nil verabredet waren. Am Anfang war das Wetter noch nicht auf unserer Seite und es regnete leicht, doch gegen Ende kam doch noch die Sonne raus und wir konnten vom Boot aus mit Sonnenuntergang im Hintergrund in den Nil springen. Den Abend beendeten wir mit einer kleinen WG Party, bevor sich wieder unsere Wege trennten.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Kampala, da wir dort am Tag darauf unsere Arbeitserlaubnis ins Visa bekamen. Das Leben in Kampala ist so viel stressiger als das bei uns auf dem Land im Iganga. Die dortigen Freiwilligen leben ziemlich im Zentrum, haben nicht einmal einen Garten und ihr Haus wird von einem Sicherheitsmann bewacht. Auch haben sich noch nicht so ein guten Draht zur Community wie wir, da in Kampala eben nicht jeder jeden kennt. Oft müssen sie auch noch zu teure Preise fürs Boda fahren zahlen oder ähnliches. Zusätzlich wurden sie auch schon mal beim Boda fahren ausgeraubt.

Die Straßen in Kampala sind sehr überfüllt und wenn Stau ist, drücken sich überall die Bodafahrer durch. Dies war auch der Grund warum Antonia und Moritz einen kleinen Bodaunfall auf dem Weg zum Auswärtigen Amt hatten. Zum Glück sind sie mit leichten Schürfwunden davongekommen. Beim Auswärtigen Amt mussten wir dann 4 Stunden warten, bis wir den Stempel in unseren Reisepass bekamen. Danach gingen wir noch essen, da wir in Iganga nicht wirklich die Möglichkeit haben etwas anderes zu essen als „Local Food“. Bevor wir wieder zurück fuhren wollten wir noch einkaufen gehen, da es in Kampala bestimmt eine größere Auswahl als in unserem kleinen Laden in Iganga gibt. Uns traf fast der Schlag als wir uns in einem riesigen Supermarkt wiederfanden. Wir waren überwältigt was man hier alles kaufen konnte. Vor allem als wir die Schokoladenregale sahen. (Wir hatten seit unserer Ankunft in Iganga keine Schokolade mehr gegessen, weil es das bei uns einfach nicht gib. Auch die Wurst-/ Käseregale raubten uns fast den Atem, da man dies ebenfalls bei uns nicht kaufen kann. Dort kauften wir aber übrigens auch nichts davon, weil alles einfach unbezahlbar teuer war.

Als wir wieder zurück in Iganga waren, bekamen wir die Nachricht, dass Kinder von der Weihnachtsfeier auf Corona positiv getestet wurden. Also machten wir auch alle einen Test. Meiner war positiv die anderen negativ. Dies bedeutet ich durfte Weihnachten in Zimmerquarantäne verbringen. Die anderen begaben sich vorsorglich auch in Quarantäne für ein paar Tage. Die Menschen um uns herum so wie die Kinder und Jugendliche der Sports Academy verstanden das mit Corona nicht wirklich. Sie wollten uns besuchen kommen und meinten wir können den Ausflug ja mit Maske machen. (Wir hatten für den 24.12 ein Überraschungsausflug mit allen Spielern zu den Busowooko Falls incl. Essen geplant. Dafür hatten wir auch schon viel organisiert. Unter anderem einen Bus der uns alle zusammen dorthin bringt, den wir von unseren Spenden finanzieren wollten. Nun hoffen wir, dass wir den Ausflug im Januar nachholen können, bevor die Schulen wieder öffnen. Denn dann sind die meisten Spieler nicht mehr in der Gegend und gehen weit entfernt in die Schule. Nach einigen Tagen sollte ich mit dem Taxi 45 min nach Jinja fahren um dort einen PCR Test zu machen. (Das war die nächste Stelle, wo man einen PCR Test machen konnte). Der Typ der bei mir den Abstrich gemacht hat, hatte nicht mal seine Maske richtig auf. Bei den Preisen für einen einzelnen Schnelltest (ca. 7.50€) und PCR Test (ca. 50€) kann ich auch verstehen, dass es für die Menschen hier kein Corona gibt. (Natürlich gibt es hier auch Corona. Aber die Menschen können es sich einfach nicht leisen sich testen zu lassen.) An Silvester war ich wieder negativ, feiern gehen konnte ich aber trotzdem nicht, weil es noch eine nächtliche Ausgangssperre gab, sowie ein Feuerwerksverbot.

Am dritten Januar war dann wieder normal Training und am vierten konnten wir den Ausflug zu den Busowooko Falls (Nil) mit den Kids nachholen. Es war unser Weihnachtsgeschenk an die Kids und auch ein Abschiedsgeschenk, da die Meisten nicht mehr in Iganga sein werden, wenn die Schulen am 10.1.22 endlich wieder nach 2 Jahren Lockdown öffnen. Wir mieteten einen Bus kümmerten uns um den Eintritt und organisierten Mittagessen für alle. Für viele war es der erste Ausflug in einem Bus und auch die Wasserfälle hatte die Mehrheit noch nicht gesehen. Es war für alle ein sehr schöner und gelungener Tag.

Finanziert haben wir den ganzen Spaß durch Spenden. Falls du unsere Arbeit auch unterstützen willst, findest du dazu genauere Infos unter dem Punkt „Spenden“.

In den letzten Trainingstagen kamen externe Coaches, um die Spieler anzuschauen. Sport spielt hier in Uganda an den Schulen eine große Rolle. Wenn die Spieler ausgewählt werden, erhalten sie die Chance auf eine gute Schule zu gehen. Zusätzlich werden für sie dann auch die Schulgebühren bezahlt. Da die Nachfrage an Spielern gerade sehr hoch ist, konnten wir alle Kids der Sports Academy „vermitteln“. Der Abschied von allen war von gemischten Gefühlen geprägt. Zum einen waren wir natürlich total glücklich, dass sie die Chance haben, in die Schule zu gehen. Andererseits waren wir auch traurig, weil wir alle sehr ins Herz geschlossen haben und die meisten für einige Monate nicht sehen werden.


Ich bin jetzt, seit die Schulen wieder offen sind, an zwei verschiedene Primary Schulen tätig. Dies ist auch für mich eine ganz neue Erfahrung und alles muss sich erst noch etwas einspielen. Bisher macht es aber viel Spaß. Alle sind sehr herzlich und freuen sich über unsere Anwesenheit.

Update zu unserem Schwimmprojekt: Wir haben uns an unserer Sport Academy für ein Schwimmprojekt eingesetzt. Nun konnten wir sogar eine Partnerschaft mit dem ugandischen DLRG (International Life Saving Federation) schließen. Diese würden uns als Rettungsschwimmer ausbilden und uns bei der Umsetzung des Projekts helfen. Wir müssten nur die Transportkosten von den Trainern zahlen. Ca. 1.50€ pro Person jeweils. Zusätzlich würden wir den Eintritt von den Kindern übernehmen 1.25€ pro Person pro Tag. Finanzieren können wir das ganze natürlich nur mit euren Spenden. An dieser Stelle will ich mich auch bei allen bisherigen Spendern bedanken. Ihr macht unsere Arbeit hier möglich. DANKE!